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por Berlino kaj Brandenburgio

Auf nach Danzig

In Rekordzeit nach Danzig

Am 6. Juni 2012 fährt zum ersten Mal seit langer Zeit wieder ein direkter Zug nach Danzig.Lok und Wagen werden von PKP Intercity gestellt.

EC 44 der PKP mit Taurus-Lok im EM-Outfit auf dem Weg nach Berlin.

Die als EC 54 (Gdansk Glowny – Berlin) und als EC 55 (Berlin – Gdansk Glowny) verkehrenden Züge schaffen die Strecke ohne Umsteigen in 6, 5 Stunden. Alle anderen Verbindungen liegen bei 7,5 bis über 10 Stunden mit mehrmaligem Umsteigen.

Der EC 55 startet um 15.40 Uhr in Berlin Hbf, erreicht Danzig um 22.04 und Gdingen um 22.41 Uhr. Umgekehrt startet der EC 54 in Gdingen um 06.06 Uhr früh, hält um 06.40 Uhr in Gdansk, um 10.29 Uhr in Poznan (Posen), um 12.17 Uhr in Frankfurt/Oder und ereicht Berlin Hbf um 13.12 Uhr. Also genug Zeit um eine Nacht durchzufeiern. Der Fahrpreis mit Reservierung wird mit scharf kalkulierten 50,10 € angegeben.

Ab Frankfurt/Oder sogar nur 34,60 €, wenn man den VBB nutzen will. Auf der Website der Esperanto-Gruppe in Gdansk kann man sich schon mal spielerisch mit der Stadt vertraut machen. Zum Jahreswechsel 2011/12 hat dort das internationale Jugendtreffen JES stattgefunden.

1912: Deutscher Esperanto Kongress in Danzig

Vor genau 100 Jahren fand in Danzig vom 27. Juli bis 1. August der deutsche Esperanto-Kongress statt, über dessen Verlauf die Zeitschrift „Germana Esperantisto“ in der Nummer 9 auf den Seiten 122 bis 124 berichtet. Die Stadt Danzig hatte den Kongress mit 400 Mark gesponsort und im Badeort Zoppot waren die Teilnehmer von der Kurtaxe befreit, die als relativ hoch empfunden wurde.

Frau Marie Hankel aus Dresden beschreibt unter der Überschrift „Kongresaj plezuroj“ ausführlichst die vergnüglichen Seiten des Kongresses: Zwei Bankette (28. 7. in Danzig, 30. 7. in Zoppot) mit humorvollen Ansprachen, Theateraufführungen und eine Dampferfahrt nach Hela, danach Tanz.

Die Kongresteilnehmer aus Berlin nahmen damals sicher nicht den Umweg über Poznan, sondern reisten auf direktem Weg mit der „Königlich-Preußischen Ostbahn“ vom Schlesischen Bahnhof (heute Ostbahnhof) über Küstrin (Kostrzyn) und Kreuz (Krzyż). Den Verlauf der Stecke kann man auf einer Karte verfolgen, die zu dem entsprechenden Beitrag bei Wikipedia gehört. Die Fahrzeit der D-Züge war kürzer als heute. 1939 kam man in 6,5 Stunden sogar bis Königsberg.

Dabei kamen sie auch durch Schönlanke (Trzcianka), dem Geburtsort von Karl Vanselow. Der Name wird damals von niemand mit Esperanto in Verbindung gebracht worden sein, obwohl vielleicht einige seine Zeitschrift „Die Schönheit“ goutiert haben mögen, oder als Lehrer seine Zeitschrift „Das Schulhaus“ gekannt haben. Vanselow hat erst in den 1930er Jahren zu Esperanto gefunden.

Auf deutschem Gebiet wurde nach 1945 ein Gleis der doppelgleisigen Verbindung bis Küstrin demontiert. Die Stecke hatte keine Bedeutung im Personenverkehr mit Polen. Heute kann man sich mit polnischen Regionalzügen über die Strecke quälen und braucht mit mehrfachem Umsteigen allein von Kostrzyn aus meist mehr als 10 Stunden. Das liegt an den relativ langen Zeiten zum Umsteigen, kann aber das Fahrrad mitnehmen.

Schon im April 1912 wurde die Vorbereitungsgruppe für den Deutschen Esperanto-Kongress vorgestellt. Die Teilnehmer sollten schon auf den Danziger Hauptbahnhof von Dr. Frohnert von der „Verkehrszentrale“  im Wartesaal 1. Klasse in Empfang genommen werden. Gut besetzt war insbesondere der Vergnügungsausschuss, der viel zu tun hatte. Beteiligt waren der Bankier Konsul Meyer und der Herr von Knobelsdorff, der Kurdirektor von Zoppot.

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